Lektion 48 - Die eigene Reaktivität lieben lernen, Teil 1

Von Eva Ebenhöh | February 8, 2022

Die Lektion 48 erklärt den Ablauf, wie du nach und nach in Selbstliebe auch gegenüber der Verhaltensweisen kommen kannst, die du eigentlich gerne ändern würdest - nur so kannst du sie gewaltfrei ändern, also ohne wieder Zwang und Widerstand in dich selbst hineinzugeben. Die nächste Lektion 49 führt dann durch die entsprechende Übung.

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Text zur Lektion 48

Wenn du eine reaktive Verhaltensweise von dir selbst ändern möchtest, helfen dir die folgenden Schritte (siehe auch Lektion 17. Mit reaktiver Verhaltensweise oder Reaktivität meine ich Reaktionen, die du nicht bewusst wählst, sondern die dir passieren, als wärst du unbewusst gesteuert.

  1. Erkennen: Wenn du dieses Verhalten nicht bemerkst, kannst du es auch nicht ändern. Dabei hilft dir, dich selbst auch rückwirkend zu beobachten.
  2. Verstehen: Für welche Bed"urfnisse soll dieses Verhalten vermutlich sorgen? Nutze Selbstempathie für dieses Frage, z.B. mit den Lektionen 08, 13, 19 & 20, und 25.
  3. Akzeptieren: Du kannst deine eigene Reaktivität besser verstehen, wenn du die (frühen) Ursprünge des Verhaltensmusters nachvollziehen kannst. Nutze dazu Lektionen 28 und 44
  4. Lieben: Jede dieser reaktiven Verhaltensweisen wollen für unser Leben sorgen, z.B. indem sie Lebendigkeit ausdrücken oder indem sie uns vor erwarteten Gefahren schützen. Diesen Wunsch nach Leben können wir lieben, wenn wir uns damit verbinden, auch wenn wir den konkreten Ausdruck von Lebendigkeit so lieber nicht tun würden. Es ist das Schönste und Beste, das uns in diesem Moment zur Verfügung stand. Und mehr Lebendigkeit ist besser als weniger Lebendigkeit. Siehe dazu die Übung in der nächsten Lektion 49

Praxisübung

Wann immer du etwas tust, das du eigentlich lieber nicht getan hättest:

  1. Erkennen: Freu dich darüber, dass du es erkannt hast.
  2. Verstehen: Frage dich kurz, für welches Bedürfnis, dieses Verhalten wohl sorgen wollte.
  3. Akzeptieren: Auch ohne langes forschen, woher dieses Verhalten wohl kommt, verbinde dich mit der Sicherheit, dass es einmal einen guten Grund gegeben hat, dass sich dieses Verhalten in dir eingestellt hat. Versichere diesem Anteil, dass du ihn siehst und dich um das im vorherigen Schritt gefundene Bedürfnis kümmerst.