Lektion 07 - Bitten

Von Eva Ebenhöh | September 1, 2017

Der vierte der “vier Schritte” der Gewaltfreien Kommunikation sind die Bitten. Mit Bitten meinen wir in der Gewaltfreien Kommunikation unsere nächsten Schritte, also das, was wir tun wollten, um die gefundenen Bedürfnisse zu erfüllen.

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Text zur Lektion 07

Nachdem wir ein Bedürfnis gefunden haben, möchten wir ja auch etwas tun, um es uns zu erfüllen. Wenn uns etwas einfällt, wie jemand (auch wir selbst) zu diesem Bedürfnis beitragen könnte, können wir darum bitten.

In der Gewaltfreien Kommunikation werden Bitten von Forderungen darin unterschieden, dass Bitten ein Nein akzeptieren. Wir erkennen das nicht unbedingt an der Formulierung. Auch eine wirklich freundlich formulierte “Bitte” kann sich im Nachhinein als eine Forderung erweisen, wenn das Nein nicht oder nur mit Ärger akzeptiert wird.

Es gibt einige Tipps, wie die Wahrhscheinlichkeit erhöht wird, dass Bitten auch zu dem gewünschten Ergebnis führen. Zum Beispiel ist es hilfreich, wenn wir um das bitten, was wir wollen, das die andere Person tut - nicht, was sie lassen soll, und auch nicht, was sie fühlen soll. Des weiteren hilft es der anderen Person, wenn die Bitte konkret und tatsächlich machbar ist. Und wir bekommen bessere Rückmeldungen darüber, wenn wir nicht um etwas in der Zukunft bitten, sondern darum zu erfahren, wie die Person sich jetzt vorstellen kann, etwas in Zukunft zu tun.

Insbesondere in Konflikten sind Bitten auch auf der Verständnis- und der Beziehungebene hilfreich.

  • Verständnisbitte: z.B.: Würdest du mir bitte sagen, was du mich eben hast sagen hören?
  • Beziehungsbitte: z.B.: Wärst du bereit, mir zu sagen, wie es dir mit dem geht, was ich eben gesagt habe?
  • Handlungsbitte: z.B.: Wär es für dich in Ordnung, einkaufen zu gehen?