Lektion 06 - Bedürfnisse

Von Eva Ebenhöh | September 1, 2017

Der dritte der “vier Schritte” der Gewaltfreien Kommunikation sind die Bedürfnisse. Bedürfnisse sind ein zentrales Konzept in der Gewaltfreien Kommunikation. Wir gehen davon aus, dass jede Handlung der Versuch ist, sich ein Bedürfnis zu erfüllen.

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Text zur Lektion 06

Die Konzeption, dass jede Handlung der Versuch ist, sich ein Bedürfnis zu erfüllen, hat mehrere Auswirkungen, zu denen wir später noch kommen werden. Eine davon ist es, dass wir die Schönheit hinter noch so abscheulichen und vergeblichen Handlungen entdecken können. Dies ist ein Schlüsselweg zur Empathie für andere und für die Seiten von uns selbst, die wir manchmal nicht so gerne mögen.

In der Gewaltfreien Kommunikation definieren wir Bedürfnisse als positive, abstrakte Dinge, von denen wir uns vorstellen können, dass alle Menschen auf der Welt sie teilen, also diese Bedürfnisse ebenfalls haben. Beispiele sind Selbstwert, Selbstbestimmung, Sinn, Gemeinschaft, Luft und Nahrung.

Wir trennen sie von den Handlungen, mit denen wir diese Bedürfnisse zu erfüllen versuchen, und nennen diese Handlungen Strategien. Während Bedürfnisse abstrakt, also unabhängig von konkreten Handlungen, Personen und Zeitpunkten sind, sind Strategien konkret.

Übung

Denke an eine Handlung, die du nicht nachvollziehen konntest. Sie kann von dir selbst oder jemandem anderes ausgeführt worden sein. Frage dich: Was hat die Person, die gehandelt hat, versucht sich zu erfüllen? Welches positive Bedürfnis, hat sie mit dieser Handlung verfolgt?

Mehr Informationen:
Eine Liste von Bedürfnissen findest du in meinem Blog GFK Leben Lernen.